The Magickal Philosophy Series (TMP) von Melita Denning und Osborne Phillips umfasst 3 Bände bzw. 5 „Bücher“. Die Atuoren entwerfen in dieser Reihe eine vollständige Konzeptionalisierung der Westlichen Mysterientradition im Allgemeinen bzw. der Ogdoadischen Tradition im Besonderen, in Theorie und Praxis. Da die Bücher nie ins Deutsche übersetzt worden sind, soll auf dieser Seite ein inhaltlicher Überblick über die 5 Bücher der TMP gegeben werden, um einen Zugang für deutschsprachige Leser zu erleichtern und ihnen vorab Orientierung zu geben.

Allgemeine Struktur der TMP

Die Buchreihe untergliedert sich in folgende Bände/Bücher:

  • Bd. I: Foundations of High Magick
    • Buch 1: Robe and Ring
    • Buch 2: The Apparel of High Magick
  • Bd. II: The Sword and the Serpent
    • Buch 3: The Sword and the Serpent
    • Buch 4: The Triumph of Light
  • Bd. III: Mysteria Magica (Buch 5)

Dies rührt daher, dass die Bücher ursprünglich einzeln erschienen sind, jedoch in späteren Auflagen jeweils zwei Bücher zu einem Sammelband zusammengefasst wurden.

 

Kurzer Überblick über die Bände der TMP

Band I: Foundations of High Magick

Buch I, Robe and Ring: Historischer Hintergrund, Philosophie, der essentielle Geist und das evolutionäre Potenzial der Westlichen Mysterien im Allgemeinen und der Hochmagie im Besonderen.

Buch II, The Apparel of High Magick: Die Sprache der Symbolik, die Bedeutung und der Nutzen der Symbolik in der Praxis der Magie.

Band II, The Sword and the Serpent

Buch III, The Sword and the Serpent: Die kosmischen Schlüssel: Die heilige Kabbalah; die materiellen, astralen, mentalen und spirituellen Dynamiken des externalen Universums.

Buch IV, The Triumph of Light: Die mikrokosmischen Schlüssel: Die Natur und die Kräfte der menschlichen Psyche, und die inneren magischen Prozesse, welche in einer beschleunigten persönlichen Entwicklung und der Verwirklichung wahrer Adeptschaft resultieren .

Band III, Mysteria Magica

Buch V, Mysteria Magica: Die Interaktion der kosmischen und mikrokosmischen Schlüssel in der praktischen Magie: Prinzipien, Methoden und Muster der Hochmagie sowie spezifische Prozeduren zur Erweckung und Lenkung wahrer magischer Kraft, Stärkung der inneren Entwicklung und volle Verwirklichung persönlichen Potenzials.

 

The Magickal Philosophy, Band I, Buch 1: Robe and Ring

Der erste Band wird im Folgenden inhaltich anhand einer kurzen Inhaltsangabe der Kapitel dargestellt:

Kapitel I, The Spiritual Ideal verfolgt durch Mythologie und Ritualtexte den uralten Hintergrund und die moderne Entwicklung der Westlichen Mysterien zusammen mit einer Betrachtung ihres unwandelbaren Zieles und spirituellen Erfüllung.

Kapitel II, An Alchemical Presentation, ergründet die Angelegenheit der Initiation – das bedeutet, den systematischen Einsatz äußerer Phänomene, um die korrespondierenden Kräfte in der Psyche zu erwecken und zu entwickeln – von einem alchemistischen Standpunkt aus.

Kapitel III, The Psychological Nub, eröffnet mit einer Untersuchung einiger relevanter psychologischer Entdeckungen von Freud und Jung: wobei diese nicht als gegensätzlich, sondern als verschiedene Teiler einer Exploration betrachtet werden. Dies führt zu einer Betrachtung des Standpunktes, den der Studierende benötigt, um mit Theorie, Hypothese und Erfahrung weiterer magischer Studien klarzukommen.

Kapitel IV, The Emerging Purpose, führt die ein in die unabdingbare Notwendigkeit des Bewusstseins über den individuellen Wahren Willen. Es wird nicht vorausgesetzt, dass der Studierende sofort die Richtung seines Wahren Willens kennt: Ihn zu entdecken, ist der Zweck eines bedeuntenden Teils magischen Trainings. Das Kapitel beschreibt dann die ersten essenziellen Mittel zu diesem Zweck, das aufbauen der Magischen Persönlichkeit. Grundlegende Praktiken, die Organisierung des magischen Lebens sowie Zugangsweisen des Selbst-Verstehens werden begutachtet, wie sie ihre Rolle in diesem großen Programm spielen.

Kapitel V, Some Practical Considerations, untersucht Einstellungen und Gedankengänge, welche darauf gerichtet sind, dem Studierenden zu helfen, ein inneres Gefühl von Frieden und Äquilibirum zu erreichen. Um daran zu arbeiten, ist ein Rückzug aus dem Geschehen in der Welt nicht wünschenswert. Was vorgeschlagen wird, ist die Notwendigkeit einer robusten inneren Motivation, die Suche nach der eigenen Bestimmung.

Kapitel VI, The Work of the Mind, betrachtet zunächst den Wert des Symbols und des Bildes in der magischen Arbeit. Indem Pathworking als ein Beispiel herangezogen wird, wird gezeigt, dass wenn der Geist das Symbol oder Bild als „relevant“ akzeptiert, dies weitere Ausblicke des Fortschritts gewähren kann. Die Kräfte und Fähigkeiten der Psyche in ihrer natürlichen Stufenfolge der Entwicklung werden als nächstes betrachtet, und es wird gezeigt, dass dies die Basis eines initiatorischen Systems ist, das in vielen ehrwürdigen Manifestationen westlichen esoterischen und mystischen Gedankengutes aufgefunden werden kann.

Kapitel VII, The Gates of Initiation, analysiert das initiatorische System der Ogdoadischen Tradition, wie es in den Riten des (früheren) Aurum Solis (Rosa Solis, Astrum Sophia) zur Anwendung kommt. Der Rite of Induction, welcher den Kandidaten zuerst in den Orden bringt, wird ausführlich zitiert, um zu zeigen wie die traditionellen Linien von Symbol und Interpretation im Aurum Solis verfolgt werden. Der Rite of Integration, welcher den Kandidaten mit dem gemeinschaftlichen Leben des Ordens verbindet, wird ähnlich behandelt. Schließlich wird der Rite of Elevation analysiert, wobei das Setting, die Handlung und vor allem die Bedeutung dieser Arbeit des inneren Ordens betont wird. Die Darstellung der Riten in diesem Kapitel bildet eine Fortführung und Weiterentwicklung der Darstellung der initiatorischen Tradition aus Kapitel VI.

Kapitel VIII, American Magick: The Adventure of Experience, begutachtet einige der Wurzeln amerikanischer Magie und findet heraus, dass der Hauptstrang westlich esoterischen Denken von Beginn an in der amerikanischen Philosophie präsent ist. Das magisch-religiöse Denken und die Praktiken der nördlichen amerikanischen Ureinwohner und der Völker Mexikos, finden ihre Gegenstücke im Denken und den Praktiken Europas und des dynastischen und späteren Ägyptens. Diese Beziehungen wurden verstärkt durch den Volksglauben, welcher seither durch viele Völker eingeführt worden ist. Jedoch kann eine ausformulierte Philosophie auch in der Frühgeschichte amerikanischer Esoterik gefunden werden, eine, welche vollständig mit diesen unterschiedlichen Komponenten harmoniert. Sie wird ausgedrückt und erforscht in den Schriften des rätselhaften Ralph Waldo Emerson.

Kapitel IX, This it Is Which Philosophy Dreameth of, zeichnet, nach einigen allgemeinen Beobachtungen über die Ära Elizabeths I. von England, die Persönlichkeiten und Karriere der berühmten Okkultisten John Dee und Edward Kelley nach, durch deren Hellsicht das henochische System aufgezeichnet wurde. Es führt den Studierenden ein in die Atmosphäre des Denkens, welche das System umgab und in die Ideen, welche es inspirierten.