Die Ogdoadische Tradition
Was ist die ogdoadische Tradition? Im Wesentlichen ist sie hermetisch und umfasst den Archetypus und die Literatur, die Hermes Trismegistos zugeschrieben wird. Die Hermetica sind die Urquelle der Inspiration und der Magie in der ogdoadischen Tradition. Sie ist zu unterscheiden von ihren rosenkreuzerischen oder thelemischen Gegenstücken aufgrund ihrer einzigartigen Symbolik, ihrer initiatorischen Struktur, der Betonung der Zahl Acht und des Prinzips der Regeneration. Um die ogdoadische Tradition zu verstehen, ist es wesentlich, die verschiedentlichen Elemente zu verstehen, die zu ihrem Aufbau beigetragen haben, denn sie schöpft aus vielen Traditionen und historischen Einflüssen, darunter: ägyptische Magie, griechische Philosophie, die Mysterienreligionen, Gnostizismus, Neuplatonismus, Alchemie, Kabbalah und die hermetische Literatur. Die wesentlichen, archetypischen Symbole der ogdoadischen Tradition erscheinen in verschiedenen Kulturen überall auf der Welt. Eines der wichtigsten Symbole ist das Haus des Opfers. Man muss nicht weiter suchen als bis zum Allerheiligsten im Horustempel zu Edfu (wahrscheinlich das älteste intakte Überbleibsel des Hauses des Opfers) oder die St. Petrus Basilika in Rom, um die uralte und unverwechselbare Form dieses Hauses zu sehen. Man kann diese Form in gewissen mithräischen Artefakten bewundern: sie zeigen klar die drei Stufen, die zum Haus des Opfers hinaufführen, worin der mithräische Jüngling wohnt, der den Reichsapfel der Sonne hält. Der dreieckige Überbau enthält Symbole der Macht und der Initiation, welche die göttliche Präsenz in der heiligen Heimstatt bezeugen. Der Stern der Regeneration, ebenfalls ein zentrales Symbol unserer Tradition, hat einen hohen Platz in Künsten so verschieden wie die des Islam, des griechischen Mittelmeerraums und der christlichen Ikonographie. Gleichermaßen die Tessera, die sowohl im Ordo Rosa Solis als auch im Astrum Sophia und dem Aurum Solis als ein Symbol des großen Werkes benutzt wird, und die viele Stätten der Antike ziert, darunter das Orpheus Mosaik in Gloucestershire, England.
aus: Ogdoadic Journal