Erste Formel:

Das Wachrufen der Zitadellen

(Blicke nach Osten, nimm die Stabhaltung ein, entwickle den rhythmischen Atem.)

Die Tore:

  1. Visualisiere das Kronzentrum (über dem Scheitel am Kopf), die Corona Flammae, als eine intensiv weiß leuchtende Sphäre.
  2. Beim Ausatmen vibriere EN TO PAN.
  3. Atme ein, ziehe einen Strahl weißen Glanzes von der Corona hinab und bilde das Stirnzentrum, die Uncia Coeli, als eine Sphäre aus leuchtendem Weiß.
  4. Atme aus, vibriere TYRANA.
  5. Atme ein. Während du die Corona und die Uncia Coeli im Gewahrsein behältst, ziehe einen Strahl weißen Glanzes vom Stirnzentrum und bilde das Kehlzentrum, die Flos Abysmi, als eine Sphäre aus leuchtendem Weiß.
  6. Atme aus, vibriere DESTAPHITON.
  7. Atme ein. Während du die vorhergehenden Zentren im Gewahrsein behältst, ziehe einen Strahl weißen Glanzes vom Kehlzentrum hinab und bilde das Herzzentrum, den Orbis Solis als eine Sphäre aus leuchtendem Weiß.
  8. Atme aus, vibriere ONOPHIS.
  9. Atme ein. Während du die vorhergehenden Zentren im Gewahrsein behältst, ziehe einen Strahl weißen Glanzes vom Herzzentrum hinab und bilde das Genitalzentrum, die Cornua Lunae als eine Sphäre aus leuchtendem Weiß.
  10. Atme aus, vibriere IAO (iii-aaa-ooo).
  11. Atme ein. Während du die vorhergehenden Zentren im Gewahrsein behältst, ziehe einen Strahl weißen Glanzes vom Genitalzentrum hinab und bilde das Fußzentrum, die Instita Splendens als eine Sphäre aus leuchtendem Weiß.
  12. Atme aus, vibriere BATH MENIN HEKASTOU.

Der Caduceus:

  1. Amte ein, visualisiere ein Band aus weißem Licht, das von der Instita Splendens aufsteigt und sofort beginnt, sich gegen den Uhrzeigersinn (widdershins) um den Körper, die Zentren und den sie verbindenden Lichtstrahl aufwärts zu winden, bis es die Flos Abysmi, das Kehlzentrum erreicht, von dem es vollständig aufgenommen wird und verschwindet.
  2. Atme aus, stärke dabei das Gewahrsein der Zentren und dem sie verbindenden Lichtstrahl.
  3. Atme ein, visualisiere ein Band aus rötlich-weißem Licht, das von der Instita Splendens aufsteigt und sofort beginnt sich im Uhrzeigersinn (deosil) um den
  4. Körper, die Zentren und den sie verbindenden Lichtstrahl aufwärts zu winden, bis es ebenfalls die Flos Abysmi, das Kehlzentrum erreicht, von dem es vollständig aufgenommen wird und verschwindet.

Kommentar

Die erste Formel des Clavis Rei Primae sollte ein regelmäßiger Bestandteil des persönlichen Curriculums sein, welche täglich oder alle zwei Tage durchgeführt wird, so wie es am effektivsten empfunden wird: Sie sollte im Schutze der Wards of Power durchgeführt werden.

Das Wachrufen der Zitadellen ist eine Technik von beträchtlichem Wert. Offensichtlich ist sie nicht das A und O magischen Trainings: Aber sie ist eine mächtige und nützliche Grundlage für Magie. Das Wachrufen der Zitadellen erfrischt und belebt die Psycheund stimuliert die Zentren als solche: Es gewöhnt sie daran, an organisierter Arbeit mitzuwirken, im Unterschied zu den zufälligen Bedürfnissen des gewöhnlichen Lebens. In dieser Übung, die im Wesentlichen auf der astralen Ebene der psyche durchgeführt wird, wird die Interaktion der Ebenen, welche natürlicherweise aus ihrer Korrespondenz untereinander resultiert, durch die Visualisierung passender Farben intensiviert.

Die Zentren sollten als sphärische Konzentrationen von Licht und Energie aufgefasst werden (wie es im magischen Training als am zufriedenstellendsten erfahren wird), ungefähr 5 Zentimeter  im Durchmesser. Die Corona Flammae ist über dem Scheitel des Kopfes; die Uncia Coeli tritt zur Hälfte aus der Stirn hervor; Die Flos Abysmi liegt vollständig außerhalb der Kehle; der Orbis Solis tritt zur Hälfte aus der Brust hervor; grob gesprochen ragt die Conrnua Lunae ebenso zur Hälfte aus dem Schambein hervor; Der Mittelpunkt der Instita Splendens liegt auf der Innenseite der geschlossenen Füße, zur Hälfte über, zur Hälfte im Boden. Diese potenten Positionen der Zentren sollen unter keinen Umständen verändert werden.

 

Zweite Formel:

  1. Nimm die Stabhaltung ein.
  2. Visualisiere die Corona Flammae, als eine intensive pulsierende Sphäre aus weißem Glanz (wie brennendes Magnesium).
  3. Atme ein. Während der Atem einströmt, steigt ein Strahl aus weißem Glanz herab von der Coronoa bis zur Brust, wo er sich zu einer Sphäre aus gold-gelbem Licht ausdehnt (Orbis Solis).
  4. Atme aus. Während der Atem ausströmt, steigt der Strahl aus weißem Glanz herab zu den Füßen, wo er sich zu einer Sphäre aus weißem Licht ausdehnt, strahlend, aber weniger als die Corona Flammae.
  5. Atme ein. Während der Atem einströmt, steigt eine Reflux-Ladung aus intensivem rosengoldenem Licht von der Instita Splendens auf und dringt in den Orbis Solis ein.
  6. Atme aus. Das Licht ruht.
  7. Die gesamte Sequenz wird fünf- oder sechsmal wiederholt.
  8. Konzentriere dich auf den Orbis Solis. Der zentrale Kern bleibt eine klar abgegrenzte flammende und strahlende innere Sonne, verströmt jedoch ein kraftvolles Leuchten, das stetig wächst, bis die gesamte Sphäre der Wahrnehmung („Aura“) mit gold-gelbem Licht erfüllt ist.

aus: Mysteria Magica, Denning & Phillips