Der physikalische Ausdruck von Luft ist eine Mischung aus den Gasen, welche die Atmosphäre der Erde bilden: Stickstoff (ca. 78%), Sauerstoff (ca. 20%), Argon (ca. 1%), Kohlendioxid (etwa 0,04%). Symbolisch ist Luft verbunden mit dem schöpferischen Atem des Lebens (in der Kabbalah Ruach genannt) und damit auch, der Sprache, dem Wort als kreativem Akt. Leichtigkeit, Fliegen und Schwerelosigkeit sind alle mit dem Luftelement assoziiert, genauso wie mit Geruch, und Geruchssinn. Luft hat die Eigenschaften von Hitze und Feuchtigkeit, seine Bewegungsdynamik ist expansiv (eine Ergänzung aus persönlicher Erfahrung). Die griechische Bezeichnung lautet Aer.

Francois Boucher (1769), Juno bittet Aeolus um Entfesselung der Winde

Luft ist (interessanterweise ähnlich wie Wasser) in vielen Mythen mit dem Vorgang der Weltschöpfung verbunden und wird als Medium für Bewegung sowie das Auftauchen der Lebensprozesse („Atem des Lebens“) verstanden. Luft ist ein sehr volatiles Element und wurde von den Kabbalisten ald Kind von Feuer (männlich) und Wasser (weiblich) verstanden (somit als Dampf – Hitze und Feuchtigkeit!). Damit ist Luft das versöhnende Element, welches das elterliche Gegensatzpaar in Balance und Harmonie bringt.

Psychologisch lässt sich Luft mit dem intellekt und den mentalen Denkprozessen assoziieren, welche schnell, flüchtig, veränderlich und abstrakt sind. Der östliche Begriff des Monkey-Mind passt zu dieser Entsprechung.

In der analytischen Psychologie Carl Gustav Jungs entspräche das Luftelement der Orientierungsfunktion des Denkens.

 

Eine innere Erfahrung mit dem Archon der Luft

„Ich verbreite mich auf der Horizontalen, ich dehne mich aus, ich verteile ich gleiche aus. Ich balanciere Feuer und Wasser. So wie Blitz und Donner zusammen kommen, so auch ich und das Feuerelement. Doch ich bin zugleich der Träger des Wassers. Im Makrokosmos sorge ich für die Ausdehnung des Raumes, ich verbreite ich die Lebenskräfte, in meinem Atem fliegen die Samen. Euer Atem ist eine Funktion von mir, aber er ist wegen eurer rhythmischen Tätigkeit auch eine Funktion des Wasserelements in euren Körpern.

In eurer Psyche bin ich verantwortlich für die Verteilung der Lebenskräfte in den feinstofflichen Hüllen. Ich bin ein Ableger des Pneuma. Ich verteile, ich harmonisiere, ich gleiche aus. Ich mache euren Geist beweglich, ich schaffe gedankliche Verbindungen, das Luftelement erfüllt den Raum, in dem eure Gedankenformen existieren. Wie die Luft den Schall, so trage ich die Ausstrahlungen von Ideen und Gedankenformen zu dir und sorge für Austausch.“

 

Auch bei diesem Element sie gesagt, dass die Entsprechungen längst nicht vollständig sind, sondern Anregungen zu weiterer Kontemplation sein können.